@Pontifex_de: den digitalen Teufel austreiben!

Im Jahr 2015 hat sich also auch der Papst zu digitalen Medien zu Wort gemeldet. „Das kann ja heiter werden“, habe ich mir gedacht. Wurde es auch. Ziel des Pontifex: den digitalen Teufel austreiben.

In seiner Öko-Enzyklika „Laudato si“ (Gelobt seist du) kritisiert der Pontifex die übermäßige Nutzung sozialer Netzwerke und digitaler Medien. „Es besteht die Tendenz, die realen Beziehungen ‚durch eine Art von Kommunikation zu ersetzen, die per Internet vermittelt wird‘.“

Höret, das Ende ist nah! Ab wann genau sind denn Beziehungen „real“? Und: wenn ich mich über Facebook oder WhatsApp verabrede, muss ich zur Beichte?

„Die wirkliche Weisheit, die aus der Reflexion, dem Dialog und der großherzigen Begegnung zwischen Personen hervorgeht, erlangt man nicht mit einer bloßen Anhäufung von Daten, die sättigend und benebelnd in einer Art geistiger Umweltverschmutzung endet.“ Das stimmt wahrscheinlich sogar – ABER:

Warum will es nicht in die (klerikalen) Schädel, dass es in den meisten Fällen nicht darum geht, WAS man nutzt, sondern WIE man etwas nutzt?

Das würde aber das katholische Menschenbild von Schäfchen, die einen Hirten brauchen, in ihren Grundfesten erschüttern. Aufklärerische Ansichten und das Vertrauen in Kompetenz und Selbstbestimmtheit von Individuen passen da irgendwie nicht so recht ins Bild. Dann lieber über Entwicklungen (die zweifellos auch ihre Schattenseiten haben) herziehen. Ohnehin sicher lauter Schwule in diesem Internet…

Den „digitalen Teufel“ gab’s schon öfter

Das Spiel ist nicht neu. Man denke etwa an das Teufelswerk Elektrizität. Und für wahr, was hat sie uns gebracht, außer Tod und Verderben? Der Papst (und die Katholische Kirche) führt sich wiedermal auf wie ein „Experte für eigentlich eh‘ alles“ (nach Gunkl). Sonnenklar, dass irgendwelche isolierten alten Säcke kompetente Ansprechpartner in Sachen Ethik der bösen Social und Digital Media sind. Wer wird denn deren digitale Kompetenz im dritten Jahrtausend nach der Geburt unseres Erlösers in Frage stellen?

Beschwerden übrigens bitte an @pontifex_de.

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  1. Dieses neueste Statement des Papstes-wie so viele andere auch bisher-,zeigen, dass der Mann eine Subjektivistische BETRACHTUNGSWEISE BETREIBT.Diese Perspektive gleicht der Sichtweise eine FROSCHES in einem Brunnen.Der Frosch sieht nur bis zum Brunnernrand,was darüber ist kanner nicht sehen…..Selten dämliches Papst Statement.

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