Value-based Communication

Was ist das Ziel professioneller Kommunikation? Es geht hier nicht darum, welche mittelbaren KPIs ich anwenden kann oder gar um Gemeinplätze. Es geht um den Grund, warum wir tun, was wir tun. Endlich mal! Ich möchte mit meinem Ansatz der „Value-based Communication“ meinen Beitrag zum richtigen Verständnis leisten.

Denn: In der Kommunikation ist es häufig so, dass es ein Problem mit der konkreten Zieldefinition gibt. Mal ist sie belangloser oder selbstreferenzieller Bullshit, mal gar nicht vorhanden. Dabei müssen wir uns eine Frage stellen: Was ist der Zweck von professioneller Kommunikation?

Warum machen wir Kommunikation?

Oder: Wofür ist Kommunikation das Mittel? Kommunikation als Selbstzweck ist zwar zweifellos schön, aber als solche in der Kunst anzusiedeln (und hat dort absolut ihre Berechtigung!). Im professionellen wirtschaftlichen Kontext ist das aber eine zu dünne Suppe (nochmal: für die Kunst keineswegs). Und wohl auch als Rechtfertigung für teure Kommunikationsarbeit in kapitalistischen, wachstumsorientierten Strukturen. Dabei scheint, abgesehen davon, wie man das alles nun findet, das Ziel doch gar nicht so diffus. Viele haben nur verlernt, den Wald vor lauter Bäumen noch zu erkennen. Ich möchte helfen, das wieder zu ändern. Also, was ist nun das Ziel?

Das Ziel ist (unternehmerischer) Erfolg

Das Ziel von Kommunikation ist Erfolg. Und wie wird Erfolg gemessen? In Wert. Und wie wird Wert im unternehmerischen Kontext gemessen? In Geld. In einfachen Worten also:

Professionelle Kommunikation zielt darauf ab, Wert zu steigern und Werte zu generieren.

Value-based Communication (Konrad Fux)

Das ist weder kompliziert, noch unlogisch. Warum also wird es kaum in dieser Deutlichkeit gesagt? Weil mich das stört, habe ich dafür einen Begriff abgeleitet und nehme ihn für mich in Anspruch:

Value-based Communication by MediaPunk

Ganz offensichtlich ist dieser Begriff vom Value-based Management abgeleitet. Bei der zu Deutsch „wertorientierten Unternehmensführung“ geht es darum, in erster Linie den Wert eines Unternehmens zu steigern. Und genau dafür ist Kommunikation ein entscheidender Hebel. (Warum? Das wird hoffentlich im Communication Value Model klar.)

In dem Wissen, dass wir uns in einem monetär- und wachstumsgetriebenen Umfeld befinden, ist mir persönlich dabei jedoch eines sehr wichtig: Wert hat einen mehrfachen Wortsinn. Und der Ursprung von Wert als Konzept geht der monetären Konnotation weit voraus. Deshalb möchte ich bei Value-based Communication bewusst auch die Werte im ethischen Sinn wieder mit in die Definition aufnehmen. Das muss einfach sein. Immer und überall. Vielleicht ist die richtige Übersetzung demnach „werteorientiere Kommunikation“.

Wert muss Werte schaffen

So es dafür eine Argumentation braucht, hier bitte: Auch unternehmerischer Erfolg hat ein Ziel. Gute Unternehmen dienen in ihrem Ursprung dem Wohle und der Entwicklung des Menschen. Wer einen Moment über das Wort „Unternehmen“ nachdenkt, dem wird das auch rasch wieder klar. Mit der Einführung synthetisch konstruierter Übermenschen – der juristischen Personen – hat sich diese Grundidee leider teils pervertiert. Die (monetären) Mittel sind bedauerlicherweise häufig zum Selbstzweck verkommen. Mit Mitteln allein hat man aber noch gar nichts erreicht. Erst, wenn damit dem Menschen bzw. der Gesellschaft gedient ist, können wir stolz auf unseren Wert sein.

Was „verkauft“ Value-based Communication also? Value-based Communication verkauft das Unternehmen. Im doppelten Wortsinn und „for a cause“.

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